16. Oktober 2021: Herta Müller erhält den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache in Kassel

Am Samstag wurde in Kassel zum 20. Mal der Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Herta Müller erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis, der undotierte Institutionenpreis ging an die Sendung „Wissen macht Ah!“ des WDR. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.

Mehr als 100 geladene Gäste erlebten am Samstag im Kongress Palais Kassel, wie Herta Müller als erste Literaturnobelpreisträgerin in der Reihe der Preisträger den Jacob- Grimm-Preis Deutsche Sprache entgegen nahm. In ihrer Dankesrede sprach sie unter anderem über die Verhöre, die sie über sich ergehen lassen musste: „Wörter haben im Verhör das schwerste Gewicht“, so Müller. Man sei an sie gebunden wie an der Leine an einem Pflock.

Prof. Dr. Christoph Stölzl, Präsident der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, ging in seiner Laudatio besonders auf Herta Müllers Schaffen in einer kommunistischen Diktatur ein: Nur im Sprachkunstwerk liege die Chance, menschliches Leid aufzubewahren für alle Zeiten und Herta Müller sei die richtige Stimme zur richtigen Zeit gewesen, so Stölzl.

Den undotierten Institutionenpreis Deutsche Sprache erhielt die Sendung „Wissen macht Ah!“ des WDR. Gelobt wurde die Sendung von Dr. Anke Sauter, Mitglieder der Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache: „Wissen macht Ah!“ vermittelt Wissen, das sich nicht nach Schule anfühlt, und zwar in einer klaren, verständlichen und klug ausgefeilten Sprache“, so Sauter in ihrer Laudatio. In ihrer Dankesrede betonte die verantwortliche Redakteurin Hilla Stadtbäumer, dass die Sprache in der Sendung Werkzeug und Forschungsobjekt sei: „Sie wird mit viel Witz und Ironie gebogen, zersplittert und neu zusammengesetzt“, so Stadtbäumer.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache wurde im Jahr 2021 nicht vergeben.

 

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