19. Oktober 2013: Ulrich Tukur erhält den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache in Kassel

Grimms Wörterbuch wie ein Liebesroman

Am Samstag wurde in Kassel der Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Ulrich Tukur erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis, der undotierte Institutionenpreis ging an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.

Preisträger Ulrich Tukur stand gleich zweimal auf der Bühne in der Stadthalle Kassel: bei der Ehrung als Träger des Jacob-Grimm-Preises 2013 und als Sänger der Band „Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys“. Er stellte damit unter Beweis, dass er einer der vielseitigsten und begabtesten deutschsprachigen Sprachkünstler der Gegenwart ist. „Er wird ausgezeichnet für seine Sprache, für die Art und Weise, wie er mit Sprache umgeht, wie er mit Worten und Lauten eine Welt erschafft“, erklärte die Ministerin für Bildung und Wissenschaft des Landes Schleswig Holstein und Jury-Mitglied Waltraud Wende in ihrer Laudatio. „Ich traue ihm zu, uns Grimms Wörterbuch vorzulesen als wäre es ein Krimi, ein Liebesroman oder ein Beitrag aus den Tagesthemen“, so Wende.

Ulrich Tukur erklärte in einem besonderen Vortrag seine Verbundenheit mit der deutschen Sprache, die ihn seit seiner Geburt geprägt habe. „Unsere erste Tanzkapelle haben wir in einem Germanistik-Seminar an der Universität Tübingen gegründet“, verriet er.

Zum Abschluss der Preisverleihung bewies Tukur zusammen mit den Rhythmus-Boys Günter Märtens (Bass) und Ulrich Mayer (Gitarre), dass er den Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache nicht nur für Schauspielerei und als Schriftsteller bekommt, sondern auch als Musiker.

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache ging an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen für seinen besonderen Beitrag zur Qualität literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen. Dessen Präsident Claus Sprick nahm den Preis entgegen. Dr. Jochen Pleines, Direktor (i.R.) des Landesspracheninstituts in der Ruhr-Universität Bochum, sagte in seiner Laudatio: „Wenn es ein Paradies speziell für Übersetzer literarischer Texte gibt, dann liegt dieses in dem kleinen Niederrhein-Städtchen Straelen.“ An diesem weltweit einzigartigen Ort könnten sich Sprachmittler aus der ganzen Welt voll und ganz auf ihren Übersetzungsauftrag konzentrieren, so Pleines.

Zur 13. Verleihung des Kulturpreises Deutsche Sprache kamen mehr als 600 geladene Gäste. Grußworte hielten Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen und Ernst Wegener vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Der Initiativpreis Deutsche Sprache wurde im Jahr 2013 nicht vergeben.

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache: Angela Elis (Freiberg), Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Dr. Holger Klatte (Geschäftsführung, Dortmund), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden), Prof. Dr. Waltraud Wende (Kiel).

 

Kulturpreis Deutsche Sprache
Postfach 10 24 11
44024 Dortmund
Telefon: 0231-7948520
www.kulturpreisdeutschesprache.de


Fotos der Preisverleihung (Foto Kreativ Kassel) können Sie hier herunterladen:

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13. Mai 2013: Der Kulturpreis Deutsche Sprache 2013 geht an Ulrich Tukur,

den Förderverein Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf e.V. und das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen e.V.

Die Preisträger des Kulturpreises Deutsche Sprache für das Jahr 2013 stehen fest: Den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhält der Schauspieler, Schriftsteller und Musiker Ulrich Tukur. Der mit 5.000 Euro dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache geht an den Förderverein Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf e.V. und der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen. Der dreiteilige Preis wird seit 2001 von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e. V. (Dortmund) für besondere Verdienste um die deutsche Sprache vergeben. Die Preisverleihung findet am 19. Oktober in Kassel statt.

„Ulrich Tukur gehört zu den vielseitigsten und begabtesten deutschen Schauspielern unserer Zeit. Er hat nicht nur auf der Theaterbühne, in Fernseh- oder Kinoproduktionen bewiesen, dass man wunderbar mit der deutschen Sprache spielen kann, er überzeugt auch als virtuoser Musiker und Autor“, begründete der Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück die Entscheidung der Jury. Zu den bisherigen Jacob-Grimm-Preisträgern gehören u. a. Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Peter Härtling, Nora Gomringer, Frank Schirrmacher, Günther de Bruyn, Paul Kirchhof und Loriot.

Den Initiativpreis Deutsche Sprache erhält der Förderverein Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf e.V„Wir anerkennen damit eine großartige Idee, Bücher zu bewahren und neu in Umlauf zu bringen“, erklärte Glück die Wahl. Deutschlands erstes Buchdorf setzt sich mit seinen Antiquariaten außerdem für die Pflege und den Erhalt von regionalen Mundarten ein. In den vergangenen Jahren erhielten diesen Teilpreis u. a. die Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz, die Schriftstellerin Marica Bodrožić, die Deutsche Bibliothek Helsinki, der Philosoph Dieter Schönecker sowie das medizinische Beratungsprojekt „Was hab’ ich?“.

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache wird dem Europäischen Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen. verliehen. „Das Übersetzer-Kollegium Straelen ist seit 1978 eine internationale Begegnungs- und Arbeitsstätte im Dienste der Literatur. Es hat erheblich zur heutigen Qualität literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen beigetragen“, so die Begründung der Jury. Bisher erhielten diesen Teilpreis u. a. die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, der SWR-Sender „DasDing“, das Versandhaus Manufactum, die „Stuttgarter Zeitung“ und die Redaktion der „Sendung mit der Maus“.

 

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache:
Angela Elis (Freiberg), Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Dr. Holger Klatte (Geschäftsführung, Dortmund), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden), Prof. Dr. Waltraud Wende (Kiel).

Weitere Informationen unter www.kulturpreisdeutschesprache.de
Anschrift: Kulturpreis Deutsche Sprache, Postfach 10 24 11, 44024 Dortmund

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21.10.2012: Peter Härtling geehrt

Zum zwölften Mal wurde am Samstag in Kassel der Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Er besteht aus drei Teilen. Peter Härtling erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis, das medizinische Beratungsprojekt „Was hab’ ich?“ den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis, und der undotierte Institutionenpreis ging an die Sendung mit der Maus. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e. V. (Dortmund) vergeben.

Über 500 Gäste erlebten im Blauen Saal des Kongress Palais Kassel, wie Peter Härtling der Jacob-Grimm-Preis verliehen wurde. Seine Gedichte sind von großer Sprachkraft und seine Werke zeigen, mit welcher Hingabe man sich der Sprache und Literatur widmen kann. Dr. Tilman Spreckelsen, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, würdigte die Leistungen des 78-Jährigen in seiner Laudatio, in der er Härtlings Biographie und dessen literarisches Schaffen hervorhob. Sowohl seine Kinder- und Jugendbücher wie „Oma“ oder „Ben liebt Anna“ als auch seine Romane seien zeitlose Klassiker. Frühere Preisträger sind unter anderem Loriot, Cornelia Funke, Udo Lindenberg und Nora Gomringer.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache ging an das medizinische Beratungsprojekt „Was hab’ ich?“. Mitgründer Johannes Bittner nahm den Preis entgegen. Prof. Dr. Peter Dominiak, Präsident der Universität zu Lübeck, hob in seiner Laudatio hervor, dass das Übersetzen medizinischer Befunde in eine leicht verständliche Sprache gerade für Patienten besonders wichtig sei und würdigte die Leistung der Studenten, die zusätzlich neben dem anstrengendem Medizinstudium besonders anzuerkennen sei.

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache wurde der Sendung mit der Maus verliehen. Armin Maiwald, Maus-Regisseur und Erfinder der Sachgeschichten, nahm den Preis zusammen mit der Maus und seinen Redaktionskollegen entgegen. Die Sendung zeigt Kindern, wie man Vorgänge und Sachverhalte anschaulich erklärt. Dr. Holger Klatte vom Verein Deutsche Sprache e. V. lobte das Bemühen: „Die Sachgeschichten verwenden eine Sprache, die zum Markenzeichen der Sendung geworden ist.“ Die Sprache in diesen kurzen Filmen gelte heute als Vorbild für verständliche Sachbeschreibungen überhaupt.

 

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache:
Angela Elis (Freiberg), Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Dr. Holger Klatte (Geschäftsführung, Düsseldorf), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden), Prof. Dr. Waltraud Wende (Kiel).

Kulturpreis Deutsche Sprache, Postfach 10 24 11, 44024 Dortmund

14. Mai 2012: Der Kulturpreis Deutsche Sprache 2012 geht an Peter Härtling,

 das Projekt „Was hab’ ich?“ und die „Sendung mit der Maus“

Die Preisträger des Kulturpreises Deutsche Sprache für das Jahr 2012 stehen fest: Den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhält der Schriftsteller Peter Härtling. Der mit 5.000 Euro dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache geht an das medizinische  Beratungsprojekt „Was hab’ ich?“ und der Institutionenpreis Deutsche Sprache an die Redaktion der „Sendung mit der Maus“. Der dreiteilige Preis wird zum zwölften Mal von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e. V. (Dortmund) für besondere Verdienste um die deutsche Sprache vergeben. Die Preisverleihung findet am 20. Oktober in Kassel statt.

„Peter Härtling gehört zu den vielfältigsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Er hat sich als Journalist, Kritiker und Verleger, aber besonders als Lyriker und Autor für Kinder und Erwachsene verdient gemacht“, begründete der Bamberger Sprachwissenschaftler Helmut Glück die Entscheidung der Jury. „In Härtlings Romanen und Erzählungen wird deutsche Geschichte fassbar. Seine Gedichte sind von großer Sprachkraft und seine Kinderbücher haben ganzen Generationen von Jugendlichen die Welt der Literatur eröffnet. Härtlings Werk zeigt, mit welcher Hingabe man sich der Sprache und Literatur widmen und sie zum Lebensinhalt machen kann“, so Glück. Zu den bisherigen Jacob-Grimm-Preisträgern gehören u. a. Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Nora Gomringer, Frank Schirrmacher, Günther de Bruyn, Paul Kirchhof und Loriot.

Den Initiativpreis Deutsche Sprache erhält das medizinische Beratungsprojekt „Was hab’ ich?“. „Wir würdigen damit das Engagement, medizinische Befunde in eine für ratlose Patienten leicht verständliche Sprache zu übersetzen“, erklärte Glück die Wahl des Initiativpreisträgers. Unter www.washabich.de ist ein Netzwerk von mittlerweile mehr als 600 Medizinstudierenden zusammengeschlossen, die ehrenamtlich ärztliche Diagnosen und Befunde allgemeinverständlich erklären. In den vergangenen Jahren erhielten diesen Preis u. a. die Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz, die Schriftstellerin Marica Bodrožić, die Deutsche Bibliothek Helsinki sowie der Philosoph Dieter Schönecker.

Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache wird der Redaktion der „Sendung mit der Maus“ verliehen. „Die Sendung mit der Maus zeigt Kindern seit 1971, wie man Vorgänge und Sachverhalte anschaulich und klar erklärt. Ihre Sprache ist zum Markenzeichen für Sachbeschreibungen geworden“, so die Begründung der Jury. Bisher erhielten diesen Preis u. a. die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, der SWR-Sender „DasDing“, das Versandhaus Manufactum und die „Stuttgarter Zeitung“.

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache: Angela Elis (Freiberg), Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Dr. Holger Klatte (Geschäftsführung, Dortmund), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden), Prof. Dr. Waltraud Wende (Flensburg).

15. Oktober 2011: Lyrikerin geehrt

Zum elften Mal wurde am Samstag in Kassel der Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Er besteht aus drei Teilen. Nora-Eugenie Gomringer erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis, Prof. Dr. Dieter Schönecker den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis, und der undotierte Institutionenpreis ging an die Deutschlandstiftung Integration. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.

Mehrere hundert Gäste ließen sich von der lebhaften Vortragskunst Nora Gomringers mitreißen. Als Kostprobe trug sie ihr Gedicht „Seid ihr alle da“ vor. Die junge Lyrikerin spielt mit der Sprache. In ihren Texten und deren Darstellung geht sie an die Grenzen dessen, was mit Sprache möglich ist. Jörg Thadeusz, Journalist, Moderator und Schriftsteller, würdigte die Leistungen der 31-Jährigen in seiner Laudatio: „Sie ist die Königin des Poetry Slam.”

Frühere Preisträger sind unter anderem Loriot, Cornelia Funke und Udo Lindenberg.

Im Frühjahr hatte die Jury des Kulturpreises Deutsche Sprache dazu aufgerufen, ihr Vorschläge für eine Entsprechung für „Poetry Slam“ zuzusenden. Mehr als 400 Vorschläge bewiesen Einfallsreichtum und Sprachbewusstsein wie Wortbewerb,Dichtfest oder Lyrikgipfel. Überzeugt hat am Ende das Wort Lyrelei. Den Juroren ging es um eine originelle und treffende Entsprechung, nicht um einen durchsetzungsfähigen Ersatz. Diesen könne es gar nicht geben, denn die internationale Gemeinschaft identifiziert sich mit dem Begriff „Poetry Slam“ und würde keinen Ersatz zulassen. Die Kreativität im Umgang mit Sprache habe im Mittelpunkt der Suche gestanden, wie es ja auch beim „Poetry Slam“ der Fall sei, erklärte die Jury. Das Preisgeld von € 500,- geht an Miriam Lehmann aus Leipzig fürLyrelei.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache ging an den Siegener Philosophen Prof. Dr. Dieter Schönecker. Der Kant-Spezialist setzt sich für den Erhalt und die Förderung der Wissenschaftssprache Deutsche in seinem Fach ein. Für ihn sei eine Selbstverständlichkeit Kants Texte im Original zu lesen und zu ergründen.

Prof. Dr. Wolf Peter Klein hob in seiner Laudatio hervor, dass das Deutsche innerhalb der Philosophie unverzichtbar sei: „Dieter Schönecker ist dafür eingetreten, dass die deutsche Sprache beim Studium der Philosophie nicht zu einer Marginalie wird.“ Die seit dem 18. Jahrhundert maßgeblich von deutschsprachigen Persönlichkeiten wie Kant, Nietzsche oder Heidegger geprägte Philosophie sei auch international nur anhand von Originaltexten zu erforschen.

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache wurde der Deutschlandstiftung Integration verliehen. Wolfgang Fürstner, ihr Vorstandsvorsitzender, nahm den Preis entgegen. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Migrationshintergrund zu bestärken, die deutsche Sprache zu lernen. Das Beherrschen der deutschen Sprache sei die Grundlage für gelingende Integration in unserem Land. Felicitas Schöck von der Eberhard-Schöck-Stiftung lobte das Bemühen: „Sprache ist der Schlüssel, der den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen ermöglicht, der Toleranz und friedliches Zusammenleben möglich macht.“

 

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache:

Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden).

2. Mai 2011: Sprachpreis für Lyrikerin

Der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache für das Jahr 2011 geht an Nora Gomringer (Bamberg). Sie erhält den Preis für ihre sprachliche Leistung als Lyrikerin, die einer neuen Form des Dichtens in Deutschland zur Popularität verhalf – der „Slam Poetry“. Die Autoren von Texten dieser Art spielen mit der Sprache, kneten, verdrehen und zwirbeln sie, arbeiten sich an ihr und mit ihr ab. Sie widerlegen das Vorurteil, dass sich die Generation der Zwanzigjährigen für Sprache nicht interessiere, Sprache nur als Werkzeug für die Verständigung im Alltag verstehe. „Poetry Slam“ ist ein Wettbewerb, bei dem Texte vor einem (meist sehr kritischen) Publikum vorgetragen und von ihm bewertet werden. Nicht jeder dieser Texte verdient das Prädikat „Kunst“, aber die meisten von ihnen sind Zeugnisse für eine intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der deutschen Sprache. Nora Gomringer hat diese Art des Dichtens populär gemacht und ihr Seriosität verliehen. Sie bringt durch ihre frischen, verspielten und oft kecken Texte, aber auch durch die mitreißende Art ihrer Darbietung einen neuen Ton in die Lyrik der Gegenwart. Seit 2010 ist sie Direktorin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia des Freistaats Bayern in Bamberg. Sie ist die erste Vertreterin der Kunstform Lyrik, die den Jacob-Grimm-Preis erhält, und seine mit Abstand jüngste Trägerin.

Eine treffende Übersetzung von „Poetry Slam“ ins Deutsche gibt es nicht. Vorschläge wie „Dichterwerkstatt“, „Poesieschlacht“ oder „Dichterwettkampf“ überzeugen die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache nicht. Deshalb schreibt sie einen Preis für eine originelle und treffende deutsche Entsprechung von „Poetry Slam“ aus. Der beste Vorschlag wird mit € 500,- prämiert. Er wird im Rahmen der Verleihung des Kulturpreises Deutsche Sprache am 15. Oktober 2011 in Kassel bekanntgegeben werden. Vorschläge können bis zum 22. Juni 2011 an poetry-slam@kulturpreis-deutsche-sprache.de, über das Formular auf www.kulturpreis-deutsche-sprache.de oder per Post an die untenstehende Adresse gerichtet werden.

Der Jacob-Grimm-Preis ist mit € 30.000,- dotiert. Er ist Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache, der 2011 zum elften Mal von der Eberhard-Schöck-Stiftung(Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache vergeben wird. Zu seinen bisherigen Trägern gehören u. a. Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Frank Schirrmacher, Günther de Bruyn, Paul Kirchhof und Vicco von Bülow alias Loriot.

Der zweite Teilpreis ist der Initiativpreis Deutsche Sprache. Er geht 2011 an den Siegener Philosophen Dieter Schönecker für seine Verdienste um die Wissenschaftssprache Deutsch. Professor Schönecker gründete 2006 das Zentrum für Kommentarische Interpretationen zu Kant (ZetKIK). Es widmet sich der Analyse von Themen und Texten der Philosophie Kants. Die Studien des Zentrums werden in deutscher Sprache abgefasst, seine Tagungen und Kurse werden auf Deutsch abgehalten, was in der Forschung über die Klassische Deutsche Philosophie keine Selbstverständlichkeit (mehr) ist. Dieser Teilpreis ist mit € 5.000,- dotiert. In den vergangenen Jahren war er u. a. der Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz, der Schriftstellerin Marica Bodrožić und der Deutschen Bibliothek Helsinki zugesprochen worden.

Der dritte Teilpreis ist der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache, der 2011 der Deutschlandstiftung Integration für ihre Initiative „Ich spreche Deutsch“ verliehen wird. Der Name der Initiative ist ihr Programm: sie möchte bewirken, dass Menschen mit Migrationshintergrund, die dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten, die deutsche Sprache beherrschen. Sie möchte sie durch die Förderung ihrer Deutschkenntnisse in unsere Gesellschaft integrieren. Bisher erhielten diesen Teilpreis u. a. die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald, die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die Schweizerische Post, die „Stuttgarter Zeitung“ und die Zeitschrift „Computer-Bild“.

 

Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache:
Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Dipl.-Ing. Eberhard Schöck (Baden-Baden).
Anschrift: Prof. Dr. Glück, Otto-Friedrich-Universität, 96045 Bamberg.

23. Oktober 2010: Sprachpreis feiert Jubiläum

Zum zehnten Mal wurde am Samstag in Kassel der dreiteilige Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Udo Lindenberg erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis, die „Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur“ der Universität Olmütz den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis, und der undotierte Institutionenpreis ging an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Greifswald. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.

Vor über 1.000 Gästen bewies Panik-Udo, dass er zu Recht für seine sprachlichen Leistungen ausgezeichnet wurde. In seinen Texten erzählt der Künstler Geschichten, mit seinen Liebesliedern berührt er die Herzen seiner Zuhörer, die politischen Botschaften seiner musikalischen Werke regen zum Nachdenken an. Eine Kostprobe davon bekamen die Gäste zu hören, als die deutsche Rocklegende stilecht mit Hut und Sonnenbrille während seiner Dankrede seine Erfolgsstücke „Horizont“ und „Der Astronaut“ darbot. Udo Lindenberg ist aus der Geschichte der deutschen Rockmusik nicht mehr wegzudenken.

Wie sehr Lindenberg die deutsche Rockmusik geprägt hat, hebt der Journalist und Schriftsteller, Matthias Matussek, in seiner Laudatio hervor. Die „nuschelnde Nachtigall“ habe mit „ihrem Easy-Deutsch“ die Rockmusik revolutioniert. „Udos Text sind Poesie, autobiographische Lyrik – und das in deutscher Sprache.“

Frühere Preisträger sind unter anderem Loriot, Frank Schirrmacher und Cornelia Funke.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache ging an die Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz in der Tschechischen Republik. Sie widmet sich der Erforschung der deutschsprachigen Literatur, die in Mähren entstanden ist bzw. von Autoren geschrieben wurde, die mit Mähren verbunden sind, etwa Bertha von Suttner, Max Zweig oder Peter Härtling.

Prof. Dr. Helmut Glück, Sprachwissenschaftler und Jury-Sprecher, unterstrich in seiner Laudatio die Bedeutsamkeit des Schaffens der Arbeitsstelle: „Es gehörte in Olmütz bis 1989 Mut dazu, auf die Existenz des deutschen Anteils an der Literatur der eigenen Gegend zu pochen, an diese Literatur zu erinnern, sich mit ihr zu befassen.“ Denn nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung zum großen Teil vertrieben. Auch für die Aufarbeitung dieser düsteren Jahre des Vergessens wurde die Arbeitsstelle nun ausgezeichnet. „Sie will interessierten Forschern eine möglichst lückenlose Sammlung von Fakten bieten, die die deutschsprachige Literatur Mährens betreffen“, erklärt der Sprecher der Jury.

Damit wird erneut eine Einrichtung ausgezeichnet, deren Verdienste um die deutsche Sprache Landesgrenzen überschreiten. „Der Kulturpreis Deutsche Sprache hat eine interkulturelle, transnationale, völkerverbindende Perspektive, auf die er stolz ist“, so Glück in seiner Laudatio. In früheren Jahren erhielten diesen Teilpreis u.a. der Verein zur pädagogischen Arbeit mit Kindern aus Zuwandererfamilien (Osnabrück), das Projekt „Deutsch-Mobil“ in Frankreich und die Deutsche Bibliothek Helsinki.

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache wurde der Staats- und Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald verliehen. Sie hält bis heute am bewährten Diplomstudiengang fest und möchte verhindern, dass der Diplom-Kaufmann dem Bologna-Prozess komplett zum Opfer fällt. Zudem bietet sie diesen Studiengang vollständig in deutscher Sprache an. „Es gibt nur noch eine einzige Wirtschaftsfakultät in unserem Land, die an der bewährten Humboldtschen Einheit von Forschung und Lehre festhält“, stellt Prof. Dr. Walter Krämer, Mitglied der Jury und Wirtschaftswissenschaftler an der TU Dortmund, fest. Wenn bei der verunglückten Bologna-Reform eine Reparatur auf die andere folge, gerade dann halten die Greifswalder an Ihrem Ideal fest: Sie reparieren nicht, sie machen von vornherein nicht mit, so der Laudator.

Bisher wurden unter anderem die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und der SWR-Sender „DasDing“ mit dem Institutionenpreis ausgezeichnet.

19. Mai 2010: Sprachpreis für „Panik-Udo“

Der Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache für das Jahr 2010 wurde Udo Lindenberg zugesprochen. Udo Lindenberg ist der einflussreichste und erfolgreichste deutsche Rockmusiker der letzten 40 Jahre, seine Lieder haben die deutschsprachige Rockmusik geprägt, seine Lieder haben gezeigt, dass Rockmusik in deutscher Sprache erfolgreich sein kann.

Udo L. bekommt den Preis für die Texte, die er singt und teilweise selbst geschrieben hat, zugesprochen. Einige dieser Texte sind moderne Balladen, andere sind kleine Dramen, wieder andere Liebesgeschichten, glückliche und tragische. Und auch gesungene Nonsense-Lyrik gehört zu Lindenbergs Repertoire. Die Stoffe seiner Lieder spiegeln mitunter sehr kritisch die Probleme der Gesellschaft wider. Es geht um atomare Bedrohung, Faschismus, Friedenssehnsucht oder ganz existenziell um Respekt im Umgang miteinander. Lindenbergs Texte haben Politik gemacht, etwa „Mädchen aus Ost-Berlin“, „Sonderzug nach Pankow“ oder „Bananenrebublik“; manche entwickelten sich zu Ohrwürmern, so „Andrea Doria“, „Rudi Ratlos“ oder „Cello“. Udo L. hat gezeigt, dass anspruchsvolle, schöne Rock-Texte in deutscher Sprache möglich sind und außerordentlich erfolgreich sein können. Die von ihm gegründete Udo-Lindenberg-Stiftung fördert Nachwuchskünstler, um „neue Wege gegen das Mitmarschieren in der Masse zu suchen, provokant zu schreiben und sich nicht anzupassen an den Superstar-Schrott.“

Der Jacob-Grimm-Preis ist mit € 30.000,- dotiert. Er ist Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache, der bereits zum zehnten Mal vergeben wird. Er wird von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache getragen. Zu den bisherigen Trägern des Jacob-Grimm-Preises gehören Günther de Bruyn, Paul Kirchhof, Vicco von Bülow alias Loriot und Cornelia Funke. Udo Lindenberg ist der erste Musiker in der Reihe der Preisträger.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache geht 2010 an die Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Palacký-Universität Olmütz (Olomouc) in der Tschechischen Republik. Diese Einrichtung befasst sich mit der Dokumentation und Pflege des deutschsprachigen literarischen Erbes Mährens. In der kommunistischen Zeit war dieses Erbe verleugnet worden. Mit Hilfe umfassender Quellensammlungen macht die Arbeitsstelle in Olmütz der breiten Öffentlichkeit literarische Werke von Autoren wie Robert Musil, Max Zweig oder Ernst Sommer zugänglich. Dieser Teilpreis ist mit € 5.000,- dotiert. In den vergangenen Jahren war er u. a. der Schriftstellerin Marica Bodrožić, der Deutschen Bibliothek Helsinki und dem Kasseler Netzwerk „Mensch zuerst“ zugesprochen worden.

Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache geht 2010 an die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Sie ist die einzige Fakultät, die am Studienabschluss ‚Diplom’ festhält und den bewährten Titel ‚Diplomkaufmann’ verleiht. Sie wird weiterhin dafür ausgezeichnet, dass man in Greifswald die Wirtschaftswissenschaften bis heute in deutscher Sprache studieren kann. Die Jury möchte mit dieser Entscheidung andere Fakultäten dazu ermutigen, sich für die Wieder-Einführung bewährter Studiengänge und anerkannter Titel (wie Diplomingenieur, Diplomgermanist, Diplommathematiker usw.) einzusetzen. Zu den früheren Trägern dieses Teilpreises gehören die „Stuttgarter Zeitung“, die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und die Weleda AG.

Die Preise werden am 23. Oktober 2010 in der Brüder-Grimm-Stadt Kassel verliehen.

31. Oktober 2009: Preise für Cornelia Funke, die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien und den Verein Mensch zuerst aus Kassel

Der Jacob-Grimm-Preis wurde der Schriftstellerin Cornelia Funke verliehen, Ministerin Eva Kühne-Hörmann hielt die Laudatio. Der Institutionenpreis Deutsche Sprache ging an die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien, er wurde von deren Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz entgegengenommen. Der Kasseler Verein Mensch zuerst e.V. erhielt den Initiativpreis Deutsche Sprache für seine Bemühungen um Leichte Sprache.

Zur neunten Preisverleihung kamen etwa 650 Gäste nach Kassel. Der Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen überbrachte ein Grußwort. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und dem Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.

Cornelia Funke erhielt den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis für ihr schriftstellerisches Werk, mit dem sie zahlreiche junge Leser für Literatur und Bücher begeistert. Nicht nur mit der Tintentrilogie, sondern auch mit der Reihe um die „Wilden Hühner“ und zahlreichen anderen Büchern gelingt es ihr, Freude an sprachlicher Kreativität und Leselust zu wecken. Auch die Verfilmung ihrer Tintenbücher findet begeisterte Anhänger, alt und jung. Mit dem Preisgeld wird Cornelia Funke gemeinnützige Einrichtungen wie z.B. Mädchenbus e.V. unterstützen.

In ihrer Laudatio hob Eva Kühne-Hörmann, die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst hervor, welche Faszination die Werke von Cornelia Funke auf klein und groß ausüben. Sie strich ferner heraus, dass die Schriftstellerin nicht nur mit sicherem Gespür mit der deutschen Sprache umgehe, sondern mit ihr zu zaubern und daher zu bezaubern wisse.

In einem Gespräch mit drei Kindern gab Cornelia Funke ausführlich über den Entstehungsprozess ihrer Bücher und ihr Leben als deutsche Autorin in den USA Auskunft. Außerdem machte sie deutlich, wie wichtig es sei, die Bücher zu schreiben, die man auch selbst lesen möchte. Eines dieser Kinder war Rüchan Öz, 1996 in Hamburg geboren. Seine Eltern und Großeltern stammen aus der Türkei und leben seit Jahrzehnten in Deutschland. Rüchan besucht das Gymnasium Altona in Hamburg und nimmt am Lesepatenprogramm des Vereins Deutsche Sprache in Hamburg teil.

Frühere Preisträger sind unter anderem Vicco von Bülow alias Loriot, der Historiker Christian Meier und der Publizist Frank Schirrmacher.

Der Initiativpreis Deutsche Sprache wurde dem Verein Mensch zuerst e.V. verliehen. Er setzt sich seit Jahren für Leichte Sprache ein. Felicitias Schöck von der Eberhard-Schöck-Stiftung betonte in ihrer Lobrede, dass durch die Verdienste des Vereins um die Verwendung der Leichten Sprache ein wichtiger Beitrag dazu geleistet wird, Menschen mit Lernschwierigkeiten besser an einer Gesellschaft teilhaben zu lassen, die sich immer komplizierter ausdrückt.

In den Jahren zuvor erhielten diesen Teilpreis u.a. die Schriftstellerin Marica Bodrožić, das Projekt „Deutsch-Mobil“, der Hamburger Senator Axel Gedaschko und die Deutsche Bibliothek Helsinki.

Den Institutionenpreis Deutsche Sprache erhielt die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien, die durch ihren Ministerpräsidenten Karl-Heinz Lambertz vertreten wurde. Sie wurde dafür ausgezeichnet, dass sie sich für die deutsche Sprache in Belgien einsetzt, die dort neben dem Niederländischen und dem Französischen Amtssprache ist. Mit etwa 75.000 Einwohnern in neun Gemeinden im Osten Belgiens besitzt sie eine kulturelle und in vielen Fällen auch regionale Autonomie, die in Europa einzigartig ist, wie der Laudator Prof. Dr. Reinhard Bettzuege, deutscher Botschafter in Brüssel, hervorhob.

Bisher wurden unter anderem die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und die Weleda AG mit dem Institutionenpreis ausgezeichnet.

12. Mai 2009: Der Kulturpreis Deutsche Sprache geht 2009 nach Los Angeles, Belgien und Kassel

Der Jacob-Grimm-Preis für das Jahr 2009 wurde Cornelia Funke zugesprochen. Cornelia Funke ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihre Werke wurden in viele Sprachen übersetzt.
Sie ist eine Geschichtenerzählerin, der es nicht nur auf eine spannungsreiche Handlung, sondern auch auf die sprachliche Form ankommt – hier steht sie in einer Tradition, die sie mit den Brüdern Grimm verbindet. Spürbar ist die Freude am Spiel mit der Sprache nicht zuletzt an den Titeln ihrer Bücher (z.B. Die Wilden Hühner, Tintenherz, Käpten Knitterbart) und den Namen von Figuren ihrer Geschichten (z.B. Staubfinger, Zottelkralle). Cornelia Funke wird ausgezeichnet für ihren schöpferischen und phantasievollen Umgang mit der deutschen Sprache und für ihre Fähigkeit, ihren Leserinnen und Lesern diesen Sinn für sprachliche Schönheit mitzuteilen. Die Laudatio auf Cornelia Funke wird die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, halten.
Der Jacob-Grimm-Preis ist mit € 30.000,- dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Ludmilla Putina, Vicco von Bülow (Loriot), Paul Kirchhof, Günther de Bruyn und Christian Meier.
Der Initiativpreis Deutsche Sprache geht 2009 an das Netzwerk „Mensch zuerst“ in Kassel, das sich für „leichte Sprache“ in der Öffentlichkeit einsetzt. Es möchte Menschen mit Lernschwierigkeiten die Teilhabe am öffentlichen Leben erleichtern und verhindern, dass sie aus sprachlichen Gründen sozial ausgegrenzt werden. Die Jury erblickt darin einen substantiellen Beitrag zur Förderung der deutschen Sprache, nämlich im Hinblick auf ihre Verständlichkeit. Dieser Teilpreis ist mit € 5.000,- dotiert. In den vergangenen Jahren wurde er u.a. an die Schriftstellerin Marica Bodrožić, die Deutsche Bibliothek Helsinki und den Hamburger Senator Axel Gedaschko (für seine Bemühungen um bürgernahe Verwaltungssprache) verliehen.
Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache wird dieses Jahr der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) verliehen. Die deutschsprachige Bevölkerung im Osten Belgiens genießt seit einem Vierteljahrhundert sprachlich-kulturelle und zunehmend auch regionale Autonomie. Das Deutsche wird als Amts-, Schul- und Gerichtssprache verwendet. Dazu haben Parlament und Regierung der DG wesentlich beigetragen. Sie werden dafür ausgezeichnet, dass das Deutsche „im Alltag von Wirtschaft, Politik oder Verwaltung“ verwendet werden kann. Zu den Trägern dieses Teilpreises gehörten in den Vorjahren die „Stuttgarter Zeitung“, die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und die Weleda AG.
Die Preise werden am 31. Oktober 2009 in Kassel überreicht.

Nähere Informationen sind beim Sprecher der Jury, Prof. Dr. Helmut Glück (helmut.glueck@uni-bamberg.de) erhältlich.