Der Institutionenpreis Deutsche Sprache ging an die Schweizerische Post, er wurde von Dr. Ulrich Gygi, dem Konzernleiter, entgegengenommen. Marica Bodrožić erhielt den Initiativpreis Deutsche Sprache. Ulrich Wickert hielt als Ehrengast eine Festrede auf die Deutsche Sprache.
Zur achten Preisverleihung kamen etwa 500 Gäste nach Kassel. Grußworte wurden von der Hessischen Landesregierung und vom Kasseler Oberbürgermeister Bertram Hilgen überbracht. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wird jährlich von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und dem Verein Deutsche Sprache e.V. (Dortmund) vergeben.
Marica Bodrožić erhielt den Preis für ihre schriftstellerischen Leistungen, namentlich aber für ihre sensiblen und berührenden Reflexionen über die reichen Ausdrucksmöglichkeiten, die ihr die deutsche Sprache, ihre zweite Sprache, bietet. Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache überreichte ihr die Journalistin und Literaturwissenschaftlerin Dr. Maike Albath. Sie lobte die Autorin, die in Dalmatien und Hessen zweisprachig aufgewachsen ist und in Berlin lebt, für ihre sprachliche Kreativität. Sie erneuere das Deutsche, zeige uns seine Ecken und Kanten auf, mache uns auf untergründige Bedeutungsebenen aufmerksam.
Vor Marica Bodrožić haben diesen Teilpreis u. a. das Projekt „Deutsch-Mobil“, der Hamburger Senator Axel Gedaschko und die Deutsche Bibliothek Helsinki erhalten.
Den Institutionenpreis Deutsche Sprache erhielt in Vertretung der Schweizerischen Post ihr Konzernleiter, Dr. Ulrich Gygi. Sie wurde dafür ausgezeichnet, daß sie die Terminologie des Postwesens nicht bedenkenlos immer mehr verenglischt, sondern versucht, notwendige Fachausdrücke wieder aus den drei Amtssprachen der Schweiz zu gewinnen. Die Laudatorin Felicitas Schöck, Tochter des Stifters, stellte dar, wie diese Rückkehr zur deutschen Sprache vonstatten ging. Dr. Gygi habe als Konzernleiter eine Sensibilisierung, ja ein Umdenken bewirkt.
Bisher wurden unter anderem die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und die Weleda AG mit dem Institutionenpreis ausgezeichnet.
Ulrich Wickert, der frühere Tagesthemen-Moderator und Buchautor hielt eine Laudatio auf die deutsche Sprache. Darin betonte er die enge Verbindung zwischen Denken und Sprechen. Er verwahrte sich gegen sprachliche Tabus und Verschleierungen, insbesondere wenn diese gesellschaftliche Missstände verdecken sollen. So brach er eine Lanze für die Verwendung einer klaren Sprache, die bei aller Genauigkeit jedoch stets spielerisch bleiben müsse.