12. Mai 2009: Der Kulturpreis Deutsche Sprache geht 2009 nach Los Angeles, Belgien und Kassel

Der Jacob-Grimm-Preis für das Jahr 2009 wurde Cornelia Funke zugesprochen. Cornelia Funke ist eine der wichtigsten und erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihre Werke wurden in viele Sprachen übersetzt.
Sie ist eine Geschichtenerzählerin, der es nicht nur auf eine spannungsreiche Handlung, sondern auch auf die sprachliche Form ankommt – hier steht sie in einer Tradition, die sie mit den Brüdern Grimm verbindet. Spürbar ist die Freude am Spiel mit der Sprache nicht zuletzt an den Titeln ihrer Bücher (z.B. Die Wilden Hühner, Tintenherz, Käpten Knitterbart) und den Namen von Figuren ihrer Geschichten (z.B. Staubfinger, Zottelkralle). Cornelia Funke wird ausgezeichnet für ihren schöpferischen und phantasievollen Umgang mit der deutschen Sprache und für ihre Fähigkeit, ihren Leserinnen und Lesern diesen Sinn für sprachliche Schönheit mitzuteilen. Die Laudatio auf Cornelia Funke wird die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, halten.
Der Jacob-Grimm-Preis ist mit € 30.000,- dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Ludmilla Putina, Vicco von Bülow (Loriot), Paul Kirchhof, Günther de Bruyn und Christian Meier.
Der Initiativpreis Deutsche Sprache geht 2009 an das Netzwerk „Mensch zuerst“ in Kassel, das sich für „leichte Sprache“ in der Öffentlichkeit einsetzt. Es möchte Menschen mit Lernschwierigkeiten die Teilhabe am öffentlichen Leben erleichtern und verhindern, dass sie aus sprachlichen Gründen sozial ausgegrenzt werden. Die Jury erblickt darin einen substantiellen Beitrag zur Förderung der deutschen Sprache, nämlich im Hinblick auf ihre Verständlichkeit. Dieser Teilpreis ist mit € 5.000,- dotiert. In den vergangenen Jahren wurde er u.a. an die Schriftstellerin Marica Bodrožić, die Deutsche Bibliothek Helsinki und den Hamburger Senator Axel Gedaschko (für seine Bemühungen um bürgernahe Verwaltungssprache) verliehen.
Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache wird dieses Jahr der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG) verliehen. Die deutschsprachige Bevölkerung im Osten Belgiens genießt seit einem Vierteljahrhundert sprachlich-kulturelle und zunehmend auch regionale Autonomie. Das Deutsche wird als Amts-, Schul- und Gerichtssprache verwendet. Dazu haben Parlament und Regierung der DG wesentlich beigetragen. Sie werden dafür ausgezeichnet, dass das Deutsche „im Alltag von Wirtschaft, Politik oder Verwaltung“ verwendet werden kann. Zu den Trägern dieses Teilpreises gehörten in den Vorjahren die „Stuttgarter Zeitung“, die Zeitschrift „Angewandte Chemie“ und die Weleda AG.
Die Preise werden am 31. Oktober 2009 in Kassel überreicht.

Nähere Informationen sind beim Sprecher der Jury, Prof. Dr. Helmut Glück (helmut.glueck@uni-bamberg.de) erhältlich.