Der Kulturpreis Deutsche Sprache 2019 geht an den Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg, an die Hamburger Musikgruppe „Tonbandgerät“ und an die „Kaukasische Post“. Die Preisverleihung findet am 19. Oktober 2019 in Kassel statt.
Prof. Dr. Peter Eisenberg wird für seine Verdienste um die deutsche Sprache mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache ausgezeichnet. Er ist mit 30.000 Euro dotiert. Eisenberg ist der erste Sprachwissenschaftler, der diesen Preis erhält. „Er bekommt diesen Preis für seine großartigen Leistungen in der Erforschung der deutschen Grammatik“, erklärte der Bamberger Sprachwissenschaftler und Sprecher der Jury, Prof. Dr. Helmut Glück. Eisenbergs Grammatik des Deutschen und sein Buch über die Fremdwörter im Deutschen hätten Maßstäbe gesetzt, an vielen Universitäten seien Generationen von Deutschlehrern an seiner Grammatik ausgebildet worden, in der Germanistik weltweit sei sie ein Standardwerk: „Eisenbergs Grammatik hat die Qualität der Lehre deutlich erhöht, wo sie mit Verstand eingesetzt wurde“, sagte Glück. Die Lobrede auf Peter Eisenberg wird Jürgen Kaube halten, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Den Jacob-Grimm-Preis erhielten bisher u. a. Udo Lindenberg, Christian Meier, Cornelia Funke, Nora Gomringer, Loriot, Ulrich Tukur, Dieter Nuhr, Prinz Asfa-Wossen Asserate, Katharina Thalbach, Norbert Lammert und Die Fantastischen Vier.
Der mit 5.000 Euro dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache geht an die Musikgruppe „Tonbandgerät“ (Hamburg). „Wir zeichnen damit ihren Einsatz aus, sich als Botschafter für die deutsche Sprache zu engagieren – sei es bei der Internationalen Deutscholympiade des Goethe-Instituts, sei es in Konzerten, mit denen sie bei vielen amerikanischen Schülern durch ihre lebensnahen und Leichtigkeit versprühenden Texte das Interesse am Deutschen als Fremdsprache geweckt haben“, begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Laudatio wird Amelie Arndt halten. Bisher erhielten diesen Teilpreis u. a. das Fördernetzwerk „Mentor – Die Leselernhelfer“, das Kinderprojekt „Klasse! Wir singen“ und die Kampagne „Sprechen Sie lieber mit Ihrem Kind“.
Mit dem Institutionenpreis Deutsche Sprache wird die „Kaukasische Post“ ausgezeichnet, die einzige deutschsprachige Zeitung im Kaukasus. Schon vor dem 1. Weltkrieg wurde sie als Organ der Georgiendeutschen gegründet, seit den 1990er Jahren kann sie wieder erscheinen. „Die Kaukasische Post ist ein Medium, das die deutsche Sprache im Ausland vorbildlich pflegt, und sie ist ein Aktivposten in den deutschen Außenbeziehungen“, so die Jury. Die Laudatio übernimmt Jurymitglied Dr. Holger Klatte. Frühere Träger dieses Teilpreises waren u. a. das Lektorenprogramm der Robert-Bosch-Stiftung, die „Sendung mit der Maus“, das Europäische Übersetzerkollegium in Straelen, die Sendung „Sozusagen!“ des Bayerischen Rundfunks und das Bundessprachenamt.
Der dreiteilige Kulturpreis Deutsche Sprache wird seit 2001 von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e. V. (Dortmund) für besondere Verdienste um die deutsche Sprache in Kassel vergeben.
Die Jury für den Kulturpreis Deutsche Sprache besteht aus Prof. Dr. Helmut Glück (Sprecher, Bamberg), Dr. Holger Klatte (Geschäftsführer, Dortmund), Prof. Dr. Wolf Peter Klein (Würzburg), Prof. Dr. Walter Krämer (Dortmund), Felicitas Schöck (Freudenstadt), Dr. Anke Sauter (Frankfurt), Prof. Dr. Wara Wende (Berlin).
Weitere Informationen unter www.kulturpreis-deutsche-sprache.de
Anschrift: Kulturpreis Deutsche Sprache, Postfach 10 24 11, 44024 Dortmund